Nachdem die Ölpreise den Tag gestern nahezu unverändert beendet hatten, sorgen am Mittwochmorgen neue Gerüchte um einen israelischen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen für kräftige Kursaufschläge. Aktuell verteuert sich Brent-Rohöl um rund 1 Dollar auf bei 66,50 Dollar pro Barrel (159 Liter), während die US-Sorte WTI um ebenfalls rund 1 Dollar auf 63,12 Dollar steigt.
Irans Führung zweifelt am Erfolg der Atomverhandlungen
Die Spannungen im Nahen Osten verstärkten sich bereits gestern, nachdem der oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, die Forderungen der USA, Teheran solle die Urananreicherung einstellen, als „übertrieben und empörend“ bezeichnet hatte. Ali Khamenei äußerte zudem Zweifel am Erfolg der Verhandlungen über ein neues Atomabkommen.
US-Sender berichtet über anstehenden Angriff Israels
Heute Nacht berichtete nun der US-Nachrichtensender CNN, dass neue Erkenntnisse der Vereinigten Staaten darauf hindeuten würden, dass Israel einen Angriff auf iranische Nuklearanlagen vorbereitet.
CNN berief sich dabei auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute US-Beamte. Es sei jedoch unklar, ob die israelische Führung bereits eine endgültige Entscheidung getroffen habe, fügte CNN unter Berufung auf die Beamten hinzu.
Das US-Verteidigungsministerium und der Nationale Sicherheitsrat reagierten nicht sofort auf Anfragen nach einer Stellungnahme. Die israelische Botschaft in Washington lehnte eine Stellungnahme ab.
Droht Israel nur oder macht es Ernst?
Wie CNN berichtet, rühren die gestiegenen Befürchtungen zum einen von Äußerungen hochrangiger israelischer Beamter, zum anderen von abgefangenen israelischen Nachrichten und Beobachtungen israelischer Militärbewegungen, die auf einen bevorstehenden Angriff hindeuten könnten.
Weiterhin besteht aber auch die Möglichkeit, dass Israel versucht, den Iran unter Druck zu setzen, wichtige Grundsätze seines Atomprogramms aufzugeben, indem es die Konsequenzen androht, sollte dies nicht geschehen.
Eskalation würde Nahen Osten hart treffen
Nach Einschätzung von Rohstoffanalysten würde eine derartige Eskalation die Versorgung weiter Teile der gesamten Region mit Rohöl gefährden und die Unruhen im Nahen Osten verschärfen, der etwa ein Drittel der weltweiten Rohölversorgung liefert. Der Iran ist der drittgrößte Produzent unter den Mitgliedern der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC).
Heizölpreise ziehen leicht an
Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklung ziehen die Ölpreise am Mittwochmorgen an, was sich auch auf die Heizölpreise im Inland auswirkt. Im Vergleich zu gestern Vormittag muss je nach Region mit Aufschlägen gerechnet werden. Im Durchschnitt legen die Inlandspreise gegenüber dem Dienstag um vergleichsweise moderate +0,10 bis +0,40 Euro pro 100 Liter zu.
Source: Futures-Services