Die Rohölpreise verzeichnen zum Handelsstart am Donnerstag aktuell leichte Abschläge im Bereich von 35 Cent pro Barrel (159 Liter), nachdem sie sich bereits am Mittwoch zumindest etwas von den starken Verlusten erholt hatten, die sie an den ersten beiden Handelstagen der Woche verbuchen mussten.
Rohöl der Atlantiksorte Brent kletterte dabei um 54 Cents oder 0,8 % auf 67,68 US-Dollar pro Barrel, während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 55 Cent oder 0,9 % auf 64,92 US-Dollar anzog.
Waffenruhe stützt Ölpreise
Die Ölpreise wurden gestern vom Waffenstillstand zwischen Iran und Israel gestützt. Nachdem allerdings US-Geheimdienstberichte darauf hingewiesen hatten, dass die Schäden das Atomprogramm Teherans lediglich um einige Monate verzögert haben könnten, gilt die Waffenruhe als zerbrechlich.
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch abermals bekräftigt, dass Washington weiterhin bereit sei, zu handeln, sollte Teheran seine nuklearen Ambitionen wieder aufnehmen.
Hoher Abbau der US-Öllagerbestände
Nachdem sich die Lage im Nahen Osten in den letzten Tagen stabilisieren konnte, fokussiert man sich an den Ölmärkten wieder auf die Fundamentaldaten. Und diese sorgten zumindest gestern für einen Stopp des zuvor gesehenen Preisrückgangs.
Top-Thema war zur Wochenmitte der hohe Rückgang der US-Lagerbestände an Rohöl, Benzin und Destillaten. Der fünfte wöchentliche Rückgang in Folge verstärkte nach Einschätzung von Rohstoffexperten die Anzeichen für eine Verknappung des Angebots bei stabiler Sommernachfrage. Die USA gelten weltweit als der größte Ölverbraucher.
Den Daten zufolge sanken die Rohölvorräte in den USA in der vergangenen Woche um 5,8 Millionen Barrel (159 Liter) , während Analysten einen Rückgang um lediglich 1,3 Millionen Barrel erwartet hatten. Die Benzinvorräte gingen ebenso unerwartet um 2,1 Millionen Barrel zurück, während Prognosen von einem Anstieg um 381.000 Barrel ausgegangen waren.
Im Gegensatz dazu stiegen die Benzinlieferungen, die als guter Indikator für die Nachfragesituation in den USA gelten, auf den höchsten Stand seit Dezember 2021.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel bislang eine etwas nachgebende Tendenz bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten ist, brauchen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,55 Euro bis -0,85 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zur Wochenmitte.
Source: Futures-Services